23.08.2017

GTA 2017: Von Rifugio Alfredo Rivetti nach Santuario di San Giovanni

Mehr Italienisch müsste man können. Ich bin ja derjenige von uns dreien mit dem meisten Italienisch, aber es reicht nur für die alltäglichen Geschäfte, nicht für besondere Situationen oder gar Schwätzchen oder Herumscherzen.

Das ist hier gar kein Kloster. Das Santuario di San Giovanni ist eher ein Sanktionarium - das heißt wohl am ehesten Wallfahrtskirche, und um die kleine Kirche herum wurden Unterkünfte gebaut, und Verpflegungseinrichtungen, und heute ist es eben eine Herberge und ein Hostel / Posto Tappa. Es ist ein sehr großzügiger Bau mit großem Innenhof, Bar / Restaurant und vielen Zimmern. Wir schlafen natürlich im Hostel.

Als wir nach 6 1/2 Stunden gehen verschwitzt und durchaus erledigt ankamen, nahm uns eine Frau mit ins Gebäude. Sie ging vor in einen Fahrstuhl, Bj. 2004, den ich in diesem altehrwürdigen Gemäuer nicht direkt erwartet hätte. Es war ein seltsames Gefühl, zu dritt verschwitzt nach 600 m Aufstieg und 1.800 m Abstig mit staubigen Rucksäcken und waldbodenbesetzten Wanderschuhen in diesen blitzsauberen Fahrstuhl zu müssen, um in den dritten Stock zu fahren. Eine Treppe war aber zunächst nicht zu sehen.

Die Frau zeigte uns dann den Hostel-Flügel des dritten Stocks. Sie zeigte uns jedes verfügbare Zimmer einzeln, so dass wir uns eines aussuchen konnten. Verfügbar waren alle Zimmer, denn wir waren die einzigen Gäste. Es gab sechs Zimmer. Jedes glich den anderen fast bis aufs Haar mit dem Unterschied, dass drei der Zimmer zur einen, und drei zur anderen Gebäudeseite lagen. Schließlich zeigte sie uns den Duschraum und die beiden vorhandenen Toiletten- und Waschräume, auch den für die Frauen. Wir sollten uns davon irgendwas aussuchen. Sie verließ uns wieder, bevor wir uns für einen Raum entschieden hatten.

Um sieben gab es essen, und wir luden zwei Bekannte an unseren Tisch ein. Wenn man den GTA geht, geht man mit einiger Wahrscheinlichkeit mit anderen Leuten parallel und trifft sich in jeder Unterkunft wieder. Wir wussten schon, dass dieses schweizer Paar hier sein würde. Wir hatten schon vorher im Rifugio Alfredo Rivietti einen lustigen Abend mit ihnen verbracht.

N sprricht fließend Italiensich, und ich vermute, dass das sehr beigetragen hat zu dem ausgesprochen lustigen Abend. Mit (natürlich) leckerem Essen, mehreren Sorten Grappa, wobei die 2-l-Flaschen auf unserem Tisch standen, und immer wieder Besuchen des Wirts an unserem Tisch, bei denen er seine Scherze machte.

Die Etappe heute war ziemlich anstrengend. Nachdem wir gestern ja die Mammutetappe hatten, vor der wir solchen Respekt hatten (am 2. Tag!), waren es heute nur 6 1/2 Stunden. Also erst um 8 gefrühstückt und um halb zehn losgegangen. Die Etappe begann mit einem Abstieg von 1.200 m und so lange herunter gehen geht ziemlich auf die Waden und die Knie. Für mich waren wir zu schnell los gegangen und ich hatte nach einer knappen Stunde total zitterige Beine und fühlte mich unsicher auf diesen. Nach einer kleinen Pause mit Energieriegel ging es etwas langsamer, aber wieder besser.

Blick zurück zum Rifugio Alfredo Rivietti Blick zurück zum Rifugio Alfredo Rivietti

Ich wurde langsamer Ich wurde langsamer. Hier ein Blick nach vorne, Frank und Olaf kann man finden

Pannini in Piedocavalli, 400m hoch zum Rifugio Madonna della Neve, noch 400m runter (die zogen sich sehr, auch weil wir den richtigen Weg eigentlich nicht gefunden haben) und zusammen mit den Schweizern noch einmal Pannini, dies Mal im Posto di Resto ¨Autobahn¨ in Rosazza. Die haben auch Bio-Fleisch, Kaliformische Burritos, antialkoholische Trendgetränke und Milchshake, und sind benannt nach dem Song von Kraftwerk.

Blick vom Rifugio Madonna della Neve: Da ganz oben waren wir am Vortag nachmittags Blick vom Rifugio Madonna della Neve: Da ganz oben waren wir am Vortag nachmittags

Eine anstrengende Etappe, viel Wald, schöne Landschaft wie immer.

Hier der Track von heute.

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