04.03.2015

Von Server-Side Includes (SSI) nach Jekyll

Diese Website habe ich von SSI auf Jekyll umgestellt.

Motivation war, dass ich die bisherigen Seiten nach dem Prinzip kiss (keep it simple, stupid) 2002 mit der damals brandaktuellen Technologie server side includes (SSI) gemacht hatte. Durch

<!--#include ... -->

Anweisungen und ähnliches wurde der Webserver dazu gebracht, so schrille Features wie das letzte Änderungsdatum einer Seite automatisch einzublenden und das Menü zu integrieren. Vorteil war neben der Einfachheit vor allem, dass außer dem recht simplen SSI-Mechanismus keine dynamischen oder anders komplizierten Mechanismen an den Seiten beteiligt waren. Nachteile sind aber, dass SSI von vielen Hosten nicht unterstützt wird aus gutem Grund: Es gilt als veraltet, unsicher und wenig mächtig.

Nun wollte ich aber auch kein Wordpress oder gar Typo3 nehmen. Erstens kenne ich mich damit nicht aus und wollte nicht ewig lernen, zweitens aber auch die volle Kontrolle über die Seiten behalten. Drittens kann ich auf alle Arten der dynamischen Inhalte verzichten. Aufgrund des recht aufwändigen Relaunchs einer Website mit Typo3, den ich am Rande mitbekommen habe, bin ich da auch angemessen abgeschreckt.

Das Google sagt mir, dass jekyll die Nummer eins der statischen Site- Generatoren sei. Es läuft mit Ruby. Nun weiß ich, dass Ruby, zumindest on rails, vor inzwischen auch vielen Jahren mal ganz angesagt war, aber mehr über Ruby weiß ich auch schon wieder nicht. Aber neues lernen ist ja immer klasse. Ich weiß jetzt, das Ruby-Module Edelsteine sind (gems, so heißen ja auch diese Extrapunkte bei Temple Run) und das Paketverwaltungstool heißt folglich auch gem. Es instlliert tatsächlich ein jekyll mit

gem install jekyll

Die auf Debian wheezy mit apt verfügbare Version ist zu alt, um damit vernünftig zu arbeiten.

Ziel war es, erst mal die vorhandenen Seiten von SSI auf jekyll zu portieren und dabei ansonsten nichts zu ändern.

Das hat tatsächlich recht gut funktioniert. jekyll übersetzt jeweils mit

jekyll build

alle Seiten im aktuellen Verzeichnis in ein Ausgabeverzeichnis. Wenn man nicht weiter tut vorher, dann werden die vorhandenen Seiten 1:1 kopiert. Von da aus konnte ich sukzessive SSI in jekyll übersetzen, bis die letzte .shtml-Seite .html hieß.

Auffallend ist, dass die Dokumentation von jekyll zwar einen guten Einstieg bringt, man für etwas weitergehende Funktionen aber schon Google braucht. Das wiederum ist dann sehr ergiebig. Ursache dürfte sein, dass vieles klar wäre, wenn man ruby könnte, und liquid. Mit liquid werden die ganzen Platzhalter / Variablen und Snippets in den Layouts, Seiten und Posts eingebaut.

Ein schöner Nebeneffekt war, dass ich auch noch Markdown kennen gelernt habe. In markdown schreibe ich dies hier gerade. Man schreibt nur Textdateien, die noch sehr gut lesbar sind, und lässt sie in html (automatisch von jekyll) übersetzen. Das ist ziemlich cool, weil man keine ausbalancierten html-Tags etc. braucht. Ein bisschen wie Wikimedia-Markup, aber noch einfacher.

Fazit: Habe mit jekyll gerade erst angefangen; bin erstaunt, warum es so populär ist, denn soooo viel scheint es gar nicht zu können; aber cool ist es schon, die Seite jetzt umgestellt zu haben.

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